Sonntag, 24. Januar 2016

Ein hochzeitstauglicher Wintertag



21.01.2015 TO Saas-Fee

Tief verschneit präsentierte sich Saas-Fee am vergangenen Samstag den besonderen Gästen. Eisige Temperaturen. Viel Schnee. Bissige Windböen. Faszinierende Wolken, die spielerisch immer wieder kurz den grossartigen Blick auf die Viertausender frei gaben. Ein wunderbarer Wintertag. Genau so, wie es sich die Stammgäste für ihre Hochzeit gewünscht hatten. Ja, Francoise und Dimitri wollten ihren Freunden und Verwandten den Ort zeigen, wo es sie immer wieder hinzog. Die begeisterten Wintersportler wollten deshalb den schönsten Tag ihres Lebens in der Freien Ferienrepublik Saas-Fee erleben. Das Hochzeitspaar war überglücklich. Ihre Gäste begeistert. Einer meinte gar: „Ein hochzeitstauglicher Wintertag und ein wunderbarer Ort.“ Natürlich gab es schon auch einige brenzlige Situationen. Nicht alle Hochzeitsgäste hatten das ideale Schuhwerk. So wurde für einige Damen schon der Gang zur reformierten Kirche am Biel zu einem Abenteuer. Nach der Trauung fuhr die Gesellschaft mit der Bahn nach Spielboden, wo sie gemeinsam feierten und sich kulinarisch unvergesslich verwöhnen liessen. Sicher brachte die Bahn die Hochzeitsgesellschaft mitten in der Nacht wieder zurück ins Dorf, wo die Gäste vollkommen glücklich wieder übernachteten.
Warum ich das erzähle? Nicht, weil ich gerne Menschen verheirate. Aber es ist schon eine Überlegung wert, wenn schon, dann am schönsten Ort der Welt zu heiraten. Denn Saas-Fee ist hochzeitstauglich.

Christoph Gysel

Dienstag, 12. Januar 2016

Grüne Ferienregion: Energiestadt Saas-Fee

23.12.15, by TO Saas-Fee



Saas-Fee ist eines der bekanntesten Skigebiete der Schweiz. Der Tourismus boomt und es zieht immer mehr Menschen auf die Pisten. Doch mit dem Betreiben von Skipisten geht auch eine gewisse Belastung der Umwelt einher. Denn obgleich für die Alpinsportler das Carven, Wedeln und Rodeln eine gewisse Freiheit und Naturverbundenheit vermittelt, so ist der Einfluss auf die Umwelt doch erheblich. Rodungen, Eingriffe in bestehende Ökosysteme sowie ein grosser Energieverbrauch sind nur drei der Aspekte, die hier stellvertretend zu nennen sind. Die Gemeinde Saas-Fee hat versucht aus diesem Grund anderweitig den CO2-Haushalt zu reduzieren und geht seit Jahren mit gutem Beispiel voran. Nicht ohne Grund trägt der Ort den Slogan „Energiestadt“.


Skigebiete müssen einen grossen 
Ausgleich leisten für ihre Klimaneutralität.

Was ist eine Energiestadt?
Energiestadt.ch erläutert in folgendem Dokument, worum es sich bei diesem Slogan handelt, wie viele es davon in der Schweiz gibt und was der langfristige Nutzen ist. Über 350 dieser Städte existieren mittlerweile hierzulande und mehr als vier Millionen Eidgenossen haben ihren Wohnsitz in einem dieser gemeldet. Um sich als eine Solche bezeichnen zu können, bedarf es zwölf Hürden. Diese beinhalten zu Beginn die Schritte eins bis fünf, die sich in Beratung, Einstieg, Wahl des Beraters, Ermittlung der möglichen Massnahmen sowie die Übersicht bezüglich der Stärken und Schwächen des Standorts untergliedern. Schritte sechs bis zehn stehen für die Zertifizierung und benötigen die Bildung einer Arbeitsgruppe, eines Aktivitäten-Programms, die Umsetzung der Massnahmen sowie den offiziellen Antrag zur Teilnahme an dem Programm. Sofern alle notwendigen Schritte zur Zufriedenheit der Jury eingereicht beziehungsweise durchgeführt wurden, kann das Label schliesslich verliehen werden. Zur endgültigen Energiestadt müssen jedoch noch zwei weitere Voraussetzungen erfüllt werden. Hierbei handelt es sich um die jährliche Erfolgskontrolle sowie die Rezertifizierung, welche alle vier Jahre stattfindet. Saas-Fee ist eine der Schweizer Gemeinden, die alle zwölf Hürden meistern konnte und ist deshalb als Energiestadt zu deklarieren.

Warum Saas-Fee?
Die Gemeinde ist bereits seit 2002 als Energiestadt zu bezeichnen. Das zeigt sich in vielen Bereichen, die im Laufe des Textes noch erwähnt werden sollten. Wichtig sind zum einen die deutlichen Qualitätsstandards, die einzuhalten sind, sowie die Verwendung ausschliesslich regenerativer Energien. Gerade in Skigebieten ist dies nicht immer gewährleistet. Saas-Fee hingegen bezieht den gesamten Strom, der benötigt wird, aus der erneuerbaren Wasserkraft des Wallis. Damit hebt sich der Ort von den anderen Feriendestinationen der Schweiz ab. Dieser Artikel verdeutlicht das Engagement und zeigt, dass es auf einem ganzheitlichen Konzept basiert. Denn klimaneutrales Handeln macht nur dann einen Sinn, wenn dieses in einem umfassenden Rahmen gewährleistet wird. Ob als autofreier Skiort, durch umweltfreundlichen Pistenbetrieb mit Hilfe moderner Geräte, einem klimaneutralen Postwesen oder die Einrichtung feinstaubfreier Zonen, das Engagement der Verantwortlichen zeigt sich in vielen Facetten und ist bezeichnend für die einzelnen Initiativen, die sich schliesslich in einem Ganzen zu in der Bezeichnung Energiestadt bündeln.

Wie zeigt sich das Engagement
Die Initiativen der Stadt wurden bereits angesprochen, nun gilt es diese genauer zu betrachten. Denn eines wurde bereits deutlich: Die Stadt zeichnet sich durch ihre vielfältige und umweltschonende Politik aus.

Umweltfreundliches Postwesen – Klimaneutralität in allen Bereichen
Tourismusnews.com bringt auf den Punkt, was auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist. Denn es sind nicht nur die augenscheinlichen Aspekte, die eine Energiestadt ausmachen, sondern eben auch die Dinge, die hinter den Kulissen ablaufen. So ist der Postversand des Ortes klimaneutral. Doch worum handelt es sich dabei genau? Im Grunde geht es darum, dass der Verbrauch, der durch den Versand entsteht, an anderer Stelle wieder eingespart wird. Onlineprinters.ch beschreibt die Vorgehensweise näher und geht besonders auf die Versanddienstleister, die Verpackungen sowie deren Rücknahme ein. Sind diese drei Eigenschaften gewährleistet, so handelt es sich um eine CO2-neutrale Versandart.

Der autofreie Ferienort
Auto-frei.ch ist eine Initiative der Gemeinschaft autorfreier Schweizer Tourismusorte und steht, wie der Name bereits vermuten lässt, für autofreie Ferienorte, die ausschliesslich mit Hilfe öffentlicher Verkehrsmittel versorgt werden.


Fahrrad statt Auto in Saas-Fee

Sicherlich gibt es Ausnahmeregelungen wie Krankenwagen, Feuerwehr oder Ähnliches, aber die meisten Bewohner sowie Besucher beschränken sich auf alternative Formen der Mobilität. Zu diesen Orten gehört auch Saas-Fee und zeigt ein weiteres Mal die vielen Initiativen zur Senkung des eigenen CO2-Verbrauchs.

Feinstaub adé
Aktuell gibt es keine Gemeinde in den Alpen, die sich selbst als vollkommen feinstaubfrei bezeichnen kann. Die Verantwortlichen um die Gemeinde Saas-Fee wollen dies ändern und haben zunächst alle Holzfeuerungen mit Partikelfiltern versehen, um das Aufkommen zu reduzieren. Bis zu einer Millionen Franken hat sich der Fiskus des Ortes dies kosten lassen. Geld, das nicht besser hätte angelegt werden können, denn ein hohes Feinstaub-Aufkommen steigert die Gefahr, an Krebs zu erkranken und wird seitens vieler Experten zudem als Auslöser für weitere Gesundheitsschäden angesehen.

Zielvorgaben für die Zukunft
Der Slogan der Energiestadt muss jährlich verifiziert werden, somit ist eine Vorgabe der Zukunft sicherlich der Erhalt dieses Qualitätsmerkmals. Doch die Stadtherren haben ganz konkrete Ziele für die Zukunft benannt. Dazu gehört neben einer zehn-prozentigen Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs auch eine Erhöhung der erneuerbaren Energien auf 20 Prozent eine Sanierung aller Gebäude hinsichtlich des neuesten Standards. Zudem ist die Schaffung zusätzlicher Solarkollektorflächen sowie neuer Energieträger in den Bereichen Heizen und Strom geplant. Die jährlich anfallende Erfolgskontrolle wird zeigen, inwieweit die Gemeinde Saas-Fee diese ambitionierten Ziele erreichen konnte und ob sie sich weiterhin als eine Energiestadt bezeichnen darf.

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