Mittwoch, 28. Oktober 2015

Eine irre, aber wunderschöne Vorstellung…

Montag, 12. Oktober 2015  


Noch lächeln uns alle Kandidaten der eidgenössischen Parlamentswahlen freundlich entgegen. Und dies nicht bloss bei uns im Wallis. Nein, im ganzen Land. Diese Tage war ich nämlich beruflich unterwegs in der übrigen Schweiz: Aufnahmen von Morgengedanken bei Radio Life Channel, Coachinggespräche mit einem Jungpfarrer, Sitzung mit Mitarbeitern. Das ganze habe ich gut organisiert und so kam ich zu einer spannenden Schweizerreise. Sie führte von Saas-Grund über das Goms, die Furka, die Innerschweiz ins Zürcher Oberland und dann über Zürich, den Aargau und den Kanton Bern zurück ins Wallis. Wettermässig war es nicht berauschend. Ich wurde wieder einmal daran erinnert, dass es Nebel gibt… Ich bin auf meiner Reise wohl tausenden von Menschen begegnet. Sie grüssten mich von unzähligen Strassenrändern, Fassaden, Wiesen Scheunen etc. Ich war überzeugt, mehr Wahlplakate als im Wallis ginge nicht. Weit gefehlt: Im Kanton Zürich meinte ich noch viel mehr davon gesichtet zu haben. Unzählige Plakatständer stehen da den Strassen entlang. Manche gar in Rudeln aufgestellt. Banner selbst an Siloballen und auf Scheunendächern. Fassaden, Telefonmasten, Anhänger, Landwirtschaftliche und andere Fahrzeuge: alles ist vollgehängt mit diesen freundlichen Menschen, die am kommenden Wochenende nach Bern gewählt werden wollen.

Und da kam mir dieser irre Gedanke. In einer Woche ist der Spuk ja vorbei. Aber wenn wir dann die ganzen Plakatwände, auch die privaten, die Fassaden, Stadel, natürlich auch die Anhänger, Maschinen, Kandelaber mitsamt dem Dreirad von Franz Ruppen schmücken dürften mit Bildern aus der Freien Ferienrepublik. Keine eintönigen, langweiligen Männergesichter, sondern die faszinierende Vielfalt des Saastales: Die Viertausender, goldene Lärchenwälder, Gletscher, Murmeltiere, Edelweiss, Snowboarder in Action, vereiste Wasserfälle, Steinböcke, die alte Musik, Schneeschuhläufer, Panoramas, Wintersportler, Raclette, Gemütlichkeit, alte Dorfkerne, Bergbahnen, im Schnee herumtollende Kinder, Wellnessoasen etc. etc. Wäre die Welt, oder zumindest die Schweiz nicht direkt bunt, faszinierend und weniger langweilig? Ich weiss, ein irrer Gedanke. Aber eine schöne Vorstellung. Doch wenn es uns gelingt, unsere wunderschönen Bilder vermehrt zu platzieren, tun wir nicht bloss der Welt, sondern auch uns etwas Gutes. Übrigens, jeder, der vom Saastal begeistert ist und darüber redet, hängt diesbezüglich ein schönes Bild auf.





Christoph Gysel   


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